Vor zweieinhalb Jahren fanden sich Nachbar*innen im Südviertel zusammen, um gegen das damals neu eröffnete Parteibüro der AfD in Münster zu protestieren und gründeten die „Initiative Südviertel – Keine Nachbarschaft mit der AfD!“. Das damals von allen gewünschte Ziel ist seit November des letzten Jahres erreicht. Das AfD Büro wurde geschlossen. Die Initiative bleibt weiter bestehen und nennt sich ab nun „Initiative Südviertel gegen Rechts!“.


Aus den ersten Zusammenkünften gründete sich 2018 die parteiunabhängige und basisdemokratische „Initiative Südviertel – Keine Nachbarschaft mit der AfD“, die seitdem mit vielen Aktionen im Viertel und über die Viertelgrenzen hinaus auf die menschenverachtende und ausgrenzende Politik der AfD aufmerksam gemacht hat.


„Als uns Ende Oktober die Nachricht erreichte, dass das Büro der AfD im Südviertel schließen muss, da die Partei nach der Kommunalwahl ihren Fraktionsstatus und damit ihre Finanzierunggrundlage für die Immobilie verloren hatte, waren wir gerade in der Planung unserer regelmäßigen Mahnwache in der Leostraße“,

so Gebhard Hofner von der Initiative.
Die Mahnwache im November wurde somit dann die letzte und daher kurzerhand zur Freudenwache umgetauft. Das Ziel war erreicht, es gab kein AfD-Büro mehr.

„Die Schließung des Büros ist ein Erfolg von Vielen, aber eben auch von uns. Die Verluste der AfD Münster sind ein Erfolg von vielen, aber eben auch von uns,“

resümiert Katharina Köhnke, eine der Gründer*innen der Initiative,

„Diese Initiative ist bundesweit eine der sehr wenigen dieser Art und hat sich bewiesen. Unsere Ausdauer, unsere Wut, die wir ins Konstruktive gelenkt haben, unsere Debatten, unsere Zeit, unser Auftreten in der Öffentlichkeit, all das war nicht umsonst.“

Die letzte reguläre Mahnwache im Oktober 2020
Die letzte reguläre Mahnwache im Oktober 2020

Nach dem Ende des Parteibüros der AfD stellte sich dann die Frage für alle Beteiligten der Initiative, ob und wie es weitergehen soll. Entschieden wurde dann auf einem digitalen Treffen im Dezember. Alle wollen weitermachen, als „Initiative Südviertel gegen Rechts!“.


„All die gemeinsam erlebten Entwicklungen, die Stunden an Arbeit und die gesammelten Erfahrungen in der basisdemokratischen Arbeit haben nicht nur zu einer funktionierenden Struktur geführt, es sind auch Freundschaften entstanden,“

so Kai Bürger von der Initiative,

„wir glauben, auch wenn das Büro nun nicht mehr existiert, haben sich die Ursachen für rassistisches Denken und rechte Strukturen ja nicht in Luft aufgelöst!“


Als Initiative Südviertel war es schon bislang ein wichtiger Teil der Arbeit, positive Aktionen zur Stärkung der Nachbarschaft durchzuführen. So organisierte die Initiative Südviertel zum internationalen Tag der Beseitigung der Rassendiskriminierung ein symbolisches Putzen der Stolpersteine, die an die Ermordung der Juden und Andersdenkenden unter den Nationalsozialisten erinnern. Und auch ein nachbarschaftliches Grillfest zum Kennenlernen gab es schon einmal, mit vollem Erfolg.
Diese positiven Akzente des gemeinschaftlichen Zusammenlebens sollen nun auch unter leicht geändertem Namen fortgeführt werden, genug Arbeit gegen Rechts wird es auch in Zukunft geben.