Auch wir müssen leider aufgrund der Coronavirus-Pandemie unsere direkte Arbeit einschränken.
Die regelmäßigen Organisationstreffen der Initiative Südviertel jeden zweiten Donnerstag ruhen ab sofort bis die Einschränkungen unserer Grundrechte wieder aufgehoben sein werden.
Die Mahnwache an jedem ersten Donnerstag werden wir ebenso aussetzen.
Wir halten es für essentiell und notwendig, gerade in diesen Zeiten, in denen anderen wichtigen innen- und weltpolitischen Themen keinen Raum mehr gegeben wird, unsere Arbeit so gut es geht beizubehalten.
Denn weder die AfD noch andere Rechtspopulisten und Rechtsextreme werden sich durch das Virus in Luft auflösen. Wir befürchten eher, dass rechte Strukturen sehr genau jetzt das Handeln des Staates beobachten um Schwachstellen zu finden und sie werden auch versuchen, diese Krise für sich zu nutzen um unsere freiheitliche demokratische Ordnung weiter zu beschädigen. So hat der Bundestagsabgeordnete der AfD Christian Wirth gefordert, infolge der Pandemie brachliegende Kapazitäten der Luftfahrtunternehmen für Abschiebungen zu nutzen.
Wir betrachten die aktuellen Entwicklungen mit großer Sorge, denn allein schon unsere europäischen Regierungen setzen wieder auf nationalistische Entscheidungen, europäisches gemeinschaftliches Handeln ist kaum zu erkennen. Innereuropäische Grenzen werden ohne Diskussion über den möglichen Schaden für unsere europäischen demokratischen Grundwerte wieder eingeführt. Absolut vernachlässigt wird die Situation an den europäischen Außengrenzen. Mit voller Sorge und größter Solidarität blicken wir auf die katastrophale Lage der Geflüchteten aus den Kriegs- und Krisenregionen, die umso mehr schutzbedürftiger sind und doppelt Opfer der europäischen Politik werden. Die Geflüchteten an der Griechisch-Türkischen Grenze oder in den völlig überfüllten Lagern auf den griechischen Inseln sind völlig allein gelassen in ihrem Elend, für das wir größtenteils mitverantwortlich sind. Selbst die medizinische Grundversorgung ist dort nicht gegeben. Diese Menschen sind der Pandemie schutzlos ausgeliefert, diese Menschen sind rechten Schlägertrupps sowie den Schickanen der Grenzpolizisten und Frontex schutzlos ausgeliefert. Diese Menschen in die Bundesrepublik und andere Aufnahmeländer der EU zu bringen wäre ein humanitärer Einsatz für sonst ungenutzte Flugzeuge.
Das Auftreten der europäischen Regierungen in der Coronakrise stärkt unserer Ansicht nach rechte Ideologien der Abschottung und rassistischer Ressentiments. Wir erleben eine nationalistische Solidarität, die Schutzbedürftige und Leidende ausgrenzt.Bitte zeigt euch solidarisch nicht nur in eurem eigenen Umfeld in diesen Zeiten. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, tätig zu werden.
Unterzeichnet und unterstützt zum Beispiel diese Aktion bei Campact:
Informiert euch auf der Seite der Seebrücke:
Unterstützt Ärtze ohne Grenzen:
https://www.aerzte-ohne-grenzen.de/lesbos-samos-corona
Bleibt gesund und zeigt Gesicht, gerade jetzt!